MCT ist die Abkürzung für Medium-Chain-Triglyceride, zu Deutsch also mittelkettige Fettsäuren. Es handelt sich hierbei um gesättigte Fettsäuren und sie werden deshalb mittelkettig genannt, weil sie aus 6-12 Kohlenstoffatomen bestehen. Sie sind aus diesem Grund leicht verdaulich, bekömmlich für den Darm und haben gesundheitliche Vorteile. Wir finden mittelkettige Fettsäuren Beispielsweise in der Kokosnuss oder in Palmkernfett, aber
auch in Muttermilch.
Normalerweise werden Fettsäuren in unserem Körper aus der Zelle in das Lymphsystem transportiert und gelangen erst später in den Blutkreislauf und in die Leber. MCTs haben die Besonderheit, dass sie das Lymphsystem umgehen und sofort in die Leber gelangen. Im Vergleich zu anderen Fettsäuren werden sie bevorzugt und daher viel schneller zu
Ketonkörpern umgewandelt. L Carnitin ist das Transportprotein, welches die Fettsäuren in die Mitochondrien unserer Zellen bringt. Die Mitochondrien sind unsere Zellkraftwerke wo die Energie gewonnen wird. MCTs brauchen allerdings keine Transporthilfe und gelangen ohne L Carnitin in unsere Zellen. Diese beiden Punkte machen sie zu einer schnellen und effizienten
Energiequelle, welche die Bildung von Ketonkörpern stark unterstützt.
Es gibt 4 mittelkettige Fettsäuren:
- Capronsäure (C6)
- Caprylsäure (C8)
- Caprinsäure (C10)
- Laurinsäure (C12)
Die Laurinsäure verhält sich schon eher wie eine normale Fettsäure und hat nicht so einen starken Effekt auf die Ketonbildung. Zudem ist sie zum Beispiel in der Kokosnuss bis zu 53%
enthalten. Die Capryl- und Caprinsäure finden wir darin allerdings nur zu 5-10%. Diese beiden werden am effektivsten in Ketone umgewandelt und daher zur Herstellung von MCT Öl verwendet. Es ist somit die einzige Quelle dieser Energie in purer Form. Die Capronsäure,
also C6, wird ebenso sehr schnell in Ketone umgewandelt, hat jedoch einen eher unangenehmen Geschmack und kann zu Bauchschmerzen führen. Die meisten MCT Öle auf dem Markt bestehen aus C8 und C10, dennoch sollte beim Kauf darauf geachtet werden,
welche mittelkettigen Fettsäuren enthalten sind.
Am meisten genutzt wird das Öl im Bulletproof Coffee. Dem amerikanischen Biohacker Dave Asprey wurde bei einer seiner Reisen durch den Himalaya ein Buttertee serviert, der einige Vorteile hinterliess. Nach seiner Rückkehr in die USA experimentierte er mit diversen
Rezepten und fand heraus, dass das Getränk seine beste Wirkung mit hochwertigem Kaffee entfaltete. 2009 wurde die Zubereitung seines Bulletproof Coffees veröffentlicht. Das Getränk soll den Fokus erhöhen, unserem Gehirn als hervorragende Energiequelle dienen, mehrere Stunden sättigen und die Ketose bis zu 1 mmol pushen, sofern man sich ketogen ernährt. Der Bulletproof Coffee besteht aus hochwertigem Kaffee, Weidebutter und natürlich MCT Öl. Es ist wichtig mit kleinen Mengen Öl zu starten und sich langsam zu steigern, damit es keine abführende Wirkung hat. Ausserdem sollte man das Getränk mixen bzw. mindestens mit einem Handaufschäumer vermischen, damit sich die Mizellen gut verteilen und eine schöne Cremigkeit entsteht.
Veganer können statt der Butter Kokosöl verwenden. MCT Öl kann ebenso in Dressings, Smoothies und als Zugabe zu warmen Gerichten verwendet werden.